Digitaler Euro oder Dollar: zwischen Planwirtschaft und Lobbyismus

Ein Kommentar von Benjamin Bente, Geschäftsführer der Vates Invest GmbH 

Obertshausen, 31. März 2022 – Die Pläne der Notenbanken für digitale Ableger ihrer Währungen werden vorangetrieben. China hat mit dem digitalen Yuan als erster große Macht vorgelegt, Euro und Dollar könnten folgen. Die möglichen Konsequenzen: Je nach Ausgestaltung der digitalen Währungen sind sie entweder irrelevant oder eine Revolution.

Bei der Beurteilung kommt es auf eine zentrale Funktion an: die Geldschöpfung. Digitale Währungen können von den Notenbanken so ausgestattet werden, dass sie nur eine dritte Variante des Bargelds neben Münzen und Scheinen darstellen. Oder aber die Geldschöpfung könnte von den Zentralbanken vollständig auf die digitalen Währungen verlagert werden, die Geschäftsbanken werden ausgeschlossen. Das wäre eine Revolution. 

Derzeit findet der Großteil der Geldschöpfung auf Ebene der Geschäftsbanken statt – und zwar durch Kreditvergabe. Das Geld etwa für den Kauf eines Hauses oder seine Renovierung existiert vorher nicht, es entsteht erst durch den Kredit. Und anders als oft angenommen, sammeln die Banken nicht erst das zu verleihende Geld bei Sparern ein und geben es dann weiter. Die Banken müssen nur einen sehr kleinen Teil des Kreditvolumens besitzen und als Eigenkapital und Mindestreserve bei der Zentralbank vorhalten. Auf diese Weise hebeln sie ihr Eigenkapital – ein wesentlicher Faktor für ihre Profitabilität. 

Diese Geldschöpfung könnte ganz oder teilweise auf einen EZB- oder auch Fed-Coin verlagert werden. Damit würde ein ganz neues Geldsystem erschaffen, in dem nicht mehr die Geschäftsbanken die Kredite schöpfen, sondern in dem die Zentralbank auf Basis ihrer digitalen Währung die Gesamtgeldmenge und damit auch die Kreditmenge festlegt. Die Banken wären nicht mehr länger Geldschöpfer. Sie wären nur noch Verteiler des geschöpften Geldes, würden also entscheiden, wer die Kreditsumme zu welchem Zins bekommt. 

Hierzu braucht es allerdings keine digitale Währung. Es würde reichen, ein Hundert-Prozent-Reservesystem einzuführen. Derzeit schöpfen die Geschäftsbanken den Großteil des Geldes, weil sie nur einen kleinen Teil der von ihnen geschöpften Geldmenge als Mindestreserve bei der Zentralbank halten müssen. Wenn die Geschäftsbanken hundert Prozent halten müssen, könnte faktisch keine Geldschöpfung mehr durch die Geschäftsbanken stattfinden. Damit hätte die Zentralbank die Kontrolle darüber, wie viel Kredit als Ganzes im System ist: Hundertprozentgeld, Vollgeldsystem nennt sich das. 

Und natürlich ließe sich dies über die Blockchain-Technologie als innovatives Kassenbuchsystem sehr effizient umsetzen. So ausgestattete Zentralbank-Coins würden das Geldsystem umwälzen und den Geschäftsbanken eine ganz zentrale Komponente ihrer Profitabilität, nämlich die Geldschöpfung aus dem Nichts, nehmen. Der einsetzende Lobbyismus gegen solche Pläne wäre aber wahrscheinlich immens stark, die Politik kaum zu einer solchen Entscheidung in der Lage. 

Eine andere Ausgestaltung digitalen Notenbankgeldes würde noch weitergehen. So könnten die Zentralbanken sich für ein neues Geldsystem entscheiden, dessen Geldmenge analog zum Bitcoin im Algorithmus des Zentralbank-Coins mit einer Höchstmenge versehen wäre. In einer abgeschwächten Variante könnte zumindest die Wachstumsrate der Geldmenge degressiv festgelegt werden. Damit wäre es genau wie der Bitcoin ein hochdeflationäres System. Das wäre wiederum vergleichbar mit dem Goldbacking des alten Systems. Das wäre ein in seiner Aufblähbarkeit begrenztes Geldsystem, nur jetzt nicht mehr durch die Knappheit des Goldes, sondern durch den Algorithmus, den Code des Zentralbank-Coins. 

Diese Variante ist allerdings mit Abstand am wenigsten realistisch, denn es liegt im kollektiven Interesse der Zentralbanken und der Politik, ein Schuldgeldsystem zu betreiben. Nur in einem solchen ist eine unendliche Aufschuldung möglich. Und ohne eine unbegrenzte Aufschuldung sind all die vielen Wohltaten und sonstigen Notwendigkeiten gar nicht bezahlbar, wie den Klimawandel anzugehen oder auch mal ein Sondervermögen für die Bundeswehr aufzustellen. 

Bleiben also die beiden anderen Varianten: die dritte Form des Bargeldes, das wäre volkswirtschaftlich sehr unspektakulär. Oder eben eine moderne Form der Interpretation des Vollgeldsystems, was in der Tat eine Revolution und auch vorstellbar wäre. Dies hätte planwirtschaftliche Züge, indem die Zentralbank als staatliche Behörde ermächtigt wird, die Geldmenge wirklich zu bestimmen und nicht nur grob zu steuern wie jetzt. Da wir ja aber durchaus einen Zeitgeist haben, der dem Planwirtschaftlichen zugeneigt ist, will ich das nicht ausschließen. Ich halte den Weg aber für sehr, sehr weit, weil doch die Lobbyinteressen der Finanzwirtschaft hier massiv entgegenstehen. 

Weitere Informationen finden Sie unter www.vates-invest.de. 

Über die Vates Invest GmbH 

Die Vates Invest GmbH, gegründet 2011, ist eine inhabergeführte Asset-Management-Boutique. Die Erfahrung zweier tiefer Aktienbärenmärkte (2001 und 2008) war prägend für die Philosophie von Vates. Das Spezialgebiet sind börsentägliche quantitative Analysen des monetären, konjunkturellen und sentimenttechnischen Umfelds. Seit 2014 verkörpert der Vates Parade Fonds die Portfoliomanagementstrategie von Vates Invest. Kernziel ist es, langfristig positive Rendite zu erzielen und zugleich die Anleger vor großen Verlusten in Bärenmärkten zu schützen. 


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